Versorgung eines Bauchdeckenbruches in IPOM-Technik (laparoskopisch)

Die IPOM-Technik (Intra-Peritoneales-Onlay-Mesh-Technik) ist ein spezielles Reparationsverfahren, bei dem ein Netz in den Bauchraum eingebracht und von innen über die Bruchpforte aufgesetzt wird. Bei der endoskopischen IPOM-Technik wird zunächst ein kleiner Schnitt in der Bauchwand vorgenommen. Über diesen Zugang wird Gas in den Bauch eingelassen, um eine gute Sicht herzustellen. Anschließend wird ein Instrument mit einer kleinen Kamera eingeführt. Mit Hilfe dieser Optik kann der Operateur auf einem Monitor das Operationsfeld und die einzelnen Arbeitsschritte genau überschauen. Über ein bis drei weitere kleine Schnitte werden Arbeitsinstrumente in die Bauchhöhle vorgeschoben. Der Operateur kann jetzt, wenn nötig, Verwachsungen lösen und im Anschluss den Inhalt des Bruchsackes freilegen. Nach kompletter Darstellung der Bruchlücke sollte der Defekt zusätzlich mit einer Naht eingeengt werden. Damit hat das Kunststoffnetz ein besseres Widerlager. Anschließend wird das mit mehreren Nähten versehene Kunststoffnetz in den Bauchraum eingebracht und dort über den Defekt in der Bauchwand ausgebreitet. Mit einem Spezialinstrument werden die vorgelegten Doppelfäden durch kleinste Einstiche in der Haut durch die Bauchwand ausgeleitet und über die kleinen Hauteinstiche auf die Bauchwandfaszie geknotet. Dadurch wird das Kunststoffnetz dauerhaft an die Bauchwand fixiert. Zusätzlich wird das Kunststoffnetz noch von innen durch einen speziellen Tacker mit sich auflösenden Schrauben sicher angeheftet.

Dieses Verfahren ist für Narbenbrüche ebenso geeignet wie für Nabel- oder Oberbauchbrüche.

Die endoskopische IPOM-Technik kann nur in Vollnarkose durchgeführt werden.

Der Vorteil dieses Verfahrens ist der hohe Patientenkomfort sowie das signifikant niedrigere Risiko einer Wundheilungsstörung.

Für sehr große Brüche ist eher ein offenes Sublay-Verfahren geeignet.

Kritisch wird zum Teil die Lage des Netzes in der Bauchhöhle gesehen. Diese kann zu unangenehmen Verwachsungen führen.

Ein Merkblatt zur Patienteninformation finden Sie hier