Zwerchfellbruch oder Hiatushernie

Was ist ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie)?

Das Zwerchfell ist ein kuppelförmiger Muskel mit Sehnenanteilen, der Brusthöhle und Bauchhöhle voneinander trennt. Hauptaufgabe des Zwerchfells ist ein Mitwirken bei der Atmung.

Liegt ein Zwerchfellbruch (Zwerchfellhernie) vor, so können die Organe aus dem Bauchraum durch die Lücke des Zwerchfells in den Brustraum gleiten. Eine Zwerchfelllücke kann bereits bei der Geburt bestehen oder später erworben sein. Letzteres entsteht oft bei einer Gewebeschwäche im Durchtrittsbereich der Speiseröhre. Der dort hindurchtretende Bruch wird Hiatushernie genannt.

Es gibt mehrere Arten von Hiatushernien.

Eine axiale Hiatushernie ist eine Verschiebung des Magens in Längsrichtung nach oben aufgrund einer Lösung des Mageneingangs. Eine paraösophageale Hernie ist eine Verschiebung von Magenanteilen oder auch vom Darm am weiterhin fest sitzenden Mageneingang entlang. Es bestehen auch Mischformen (Mischhernie). Als Extremform kann sich der komplette Magen verlagern (upside-down stomach).

Kann ein Zwerchfellbruch gefährlich werden?

Größere Hernien können zu Schluckbeschwerden oder Sodbrennen durch Zurückfließen der Nahrung führen. Durch Störungen des Magen-Darm-Transports können unter anderem Erbrechen oder Blähungen bestehen. Bei großen Hernien kann die Herz- und Lungenfunktion mechanisch behindert werden.

Bei der paraösophagealen Hernie besteht die Gefahr, dass sich Magen- oder Darmanteile in der Lücke einklemmen kann. Dies kann zu Durchblutungsstörungen des Abschnitts und zu einem Durchbruch (Perforation) und somit zu einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) führen. Dies ist dann lebensbedrohlich. Eine axiale Hernie wird nur dann chirurgisch behandelt, wenn es zu stärkeren Beschwerden kommt.

Welche Operationsmethoden stehen mir zu Verfügung?

Es bestehen mehrere Operationsmöglichkeiten. In unserer Klinik erfolgt die Operation üblicher Weise laparoskopisch, das heißt über einige kleine Schnitte im Oberbauch. Manchmal ist jedoch auch ein herkömmlicher Bauchschnitt (Laparotomie) erforderlich.

Bei der laparoskopischen Technik wird über einen kleinen Einschnitt am Bauchnabel ein optisches Gerät (Laparoskop) mit einer kleinen Videokamera eingeschoben. Um das Bauchgewölbe aufzuspannen und die Sicht zu verbessern, wird CO2-Gas eingeblasen. Benötigte Instrumente werden über weitere Einschnitte in den Bauchraum eingeführt. Auf einem Monitor sieht der Operateur in Echtzeit das Operationsgebiet.

Ziel der Zwechfelloperation ist es, die Organe wieder in ihre ursprüngliche Position in der Bauchhöhle zu bringen und dort zu fixieren.

Bei einer Hiatuseinengung (Hiatoplastik) wird die Zwerchfelllücke enger genäht. Bei einer Gastropexie oder Fundopexie wird der Magen an Strukturen des Bauchraumes genäht. Damit kann er sich nicht mehr verschieben.

Bei einer Fundoplastik (Fundoplikatio) wird aus Magenanteilen eine Manschette gebildet, die um den untersten Anteil der Speiseröhre gelegt wird. Dadurch wird eine Minderung des Rückflusses von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre erzielt.

Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?

Im Normalfall dauert der stationäre Krankenhausaufenthalt ca. 5 – 7 Tage.

Da der Übergang von der Speiseröhre in den Magen eingeengt wird und dieser Bereich nach der Operation etwas anschwellen kann, erhält man 2 Tage nach der Operation nur flüssige Kost, dann breiige Kost und erst danach Normalkost. Diese sollte dann sehr gut gekaut und eingespeichelt werden. Wichtig ist langsames Essen in kleinen Portionen und dabei viel trinken.

Wie darf ich mich belasten?

Es ist möglich, dass es eine längere Zeit dauert, bis sich wieder eine normale Stabilität des Zwerchfells ausbildet. Daher sollten für bis zu 6 Monate keine zu stark belastenden Aktivitäten, z.B. Hochheben schwerer Gegenstände oder zu intensiver Sport, ausgeübt werden.