Was ist ein Narbenbruch? Wie entsteht ein Narbenbruch?

Beim Narbenbruch kommt es im Bereich einer Operationsnarbe zur Vorwölbung von Organen der Bauchhöhle. Ursache kann eine Bindegewebsschwäche sein, die wiederum häufig die Folge von Entzündungen einer ehemaligen Operationswunde ist. Narbenbrüche werden aber auch durch einen erhöhten Bauchinnendruck (Übergewicht, Lungenerkrankungen) begünstigt.

Kann ein Narbenbruch gefährlich werden?

Der Narbenbruch wird im Laufe der Zeit größer und ist dann operativ schlechter zu versorgen. Zudem besteht permanent die Gefahr, dass sich beispielsweise Darmschlingen einklemmen und verletzt werden. Eine sofortige chirurgische Behandlung ist dann notwendig, wenn der Bruch sich nicht wieder zurückdrängen lässt (eingeklemmter Bruch).

Was/Wie wird operiert?

Bei der Operation wird der Bruch freigelegt und wieder in die Bauchhöhle zurück verlagert. Anschließend wird die sogenannte Bruchpforte, also das Loch in der Bauchwand, möglichst dauerhaft verschlossen.

Nur bei sehr kleinen Defekten von wenigen Zentimetern wird heutzutage noch das Loch mit Naht verschlossen. In allen anderen Fällen sollte zur Verstärkung ein nicht auflösbares Kunststoffnetz in die Bauchdecke eingepflanzt werden. Dies kann entweder durch eine minimalinvasive Operation oder aber über Wiedereröffnen der Narbe über den „alten Schnitt“ erfolgen.

Die Entscheidung, welches Operationsverfahren durchgeführt werden sollte, hängt von der Größe und Beschaffenheit des Narbenbruches sowie der körperlichen Verfassung des Patienten ab.

Welche Operationsmethoden stehen mir zur Verfügung?

Wir bieten die Einpflanzung von Kunststoffnetzen in offener Sublay-Technik (über den alten Schnitt) als auch in der Schlüssellochtechnik (IPOM) an. Ein kleiner Bruch kann auch durch eine Naht ohne Netz versorgt werden.
In bestimmten Fällen kann auch bei Narbenhernien eine komplette Eröffnung der Narbe durch minimalinvasive Operationstechnik vermieden werden. ( MILOS, E-MILOS, eTEP und weitere )

Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?

Je nach Operationsverfahren und Größe des Bruches beträgt die Dauer des stationären Aufenthaltes 2-8 Tage nach der Operation.

Wie darf ich mich belasten? Wann darf ich wieder Sport treiben?

Die körperliche Belastung kann abhängig von den Schmerzen langsam gesteigert werden. Eine spezielle Einschränkung ist in der Regel zumindest nach der Einpflanzen von Kunststoffnetzen nicht erforderlich.

Nach einer Narbenbruchoperation erfolgen 1 – 2 Wochen Schonung, orientiert an den postoperativen Restbeschwerden, danach sind leichte Tätigkeiten bereits möglich. Erfahrungsgemäß ist eine volle Einsatzfähigkeit und Belastbarkeit nach ca. 3 – 12 Wochen möglich.

Bei den Nahttechniken wird eine Vermeidung starker körperlicher Anstrengung (Heben über 20 kg) über 3 Monate empfohlen.